Der Einzug bei meinem Freund sorgt bei uns beiden ganz schön für Wirbel. Nicht, dass ein Zusammenzug an sich schon immer einen Schritt darstellt, aber in einen fertigen Haushalt einzuziehen, fordert auch den bisherigen Bewohner ganz schön. Denn dieser muss ja für den neuen Mitbewohner Platz schaffen 🙂 Und das bedeutet entmüllen was das Zeug hält.
Und ich muss sagen, ich liebe es zu beobachten, wie mein Partner neue Wege für sich entdeckt und geht – also Wege der Inventur. Vieles wird auf Prüfstand gestellt und das eine oder andere besteht und darf bleiben. Manches wird eingemottet und vieles dann doch entsorgt.
Wieso ich das mit euch teilen möchte? Weil er kürzlich etwas so tiefgehendes sagte, was mich schon stolz machte, zu sehen, wie sehr er an den Dingen wächst.
Er sei gespannt, was die ganze Arbeit der Inventur mit ihm innerlich anstellen wird.
Es sei dazu gesagt, dass das, was er gerade macht, ich schon vor Jahren begonnen habe. Es ist immer mit Arbeit verbunden, aber für mich gehört es dazu und ich merke auch nicht mehr so sehr, wie anstrengend das Aussortieren von ALLEM ist. Ausserdem ist bei mir schon so viel weg, dass es keine Berge mehr sind, wenn ich doch etwas entmüllen möchte. Er hingegen lebt den Mount Everest gerade voll aus. Es strengt ihn an, es fordert ihn, es nervt ihn.
Umso schöner fand ich es, als er selbst beim begutachten all’ seiner Bücher, äußerte, dass er mit dem Aussortieren hofft, Platz für seine eigentlichen Leidenschaften zu schaffen. Denn aktuell ist die Wohnung mit so viel “Altem”, “Unreflektiertem” voll, dass er nicht nur keine Zeit für das Wesentliche hat. Sondern nicht mal mehr das Wesentlich erkennt. Klartext: Was ist es eigentlich, was mich komplett ausfüllt, worin ich mich wiederfinde und aufgehe?
Und sei es, dass er am Ende nur feststellt, dass er es schon auslebt – nur sich dessen nicht bewusst war. Ist es nicht selbst dann ein Gewinn, wenn man erkennt, dass man genau das macht, was einen glücklich macht?