Ein Hund trotz Tierhaarallergie?

Die folgende Geschichte habe ich Mitte April 2021 geschrieben und mich einfach nicht getraut sie zu veröffentlichen. Es ist ein heikles Thema: einen Welpen ins Haus zu holen, obwohl ein Allergiker da schon lebt. Ich hoffe aber, dass ich hier etwas Licht ins Dunkel der Allergien bringen kann. Und zwar nicht in der Theorie, sondern in der Praxis – bei mir zuhause. Und mir ist sehr bewusst, dass es rücksichtslos gegenüber dem Tier und dem Partner wirken kann. Ich verspreche euch, dass die Entscheidung für den Hund nicht leichtsinnig gefallen ist und ich hier niemanden ermutigen möchte, trotz Allergie einfach mal ein Fellknäuel zu kaufen. Denn für die Kitten und Welpen ist es eine schlimme Erfahrung, erneut in eine neue Familie zu kommen. 

14. April 2021: 

Ich möchte unbedingt eine aktuelle Geschichte mit euch teilen. Mein Freund Patrick hat seit ca. 10 Jahren eine Tierhaarallergie entwickelt. Wir beide sind aber mit Tieren aufgewachsen – er mit Katzen und ich mit Hund und Katze. 

Schon beim Kennenlernen erzählte ich, dass ich unbedingt mir wieder einen Hund holen möchte. Er erzählte von seiner “neuen” Tierhaarallergie. Das fing ja super an! 😁

Nun gut, der Mann war interessant und irgendwie hat er es mir auch angetan. Damit war auch der Gedanke an einen Hund erstmal erledigt. 

Nach einem Jahr mussten wir beide uns eingestehen, dass wir beide unheimlich gern ein Fellknäuel zuhause hätten. Was soll man machen? 

Da kam eine Darmkur wie gerufen. Nur wussten wir das noch gar nicht, was Allergien mit dem Darm zu tun haben. Wir starteten die Darmkur einfach wie eine nötige professionelle Zahnreinigung. Muss halt gemacht werden. Allein während seiner ersten Darmkur war er gezwungen mit 2 Katzen in einem Raum zu schlafen und die Gastgeber hatten ihm netterweise Antihistaminika hingelegt 🙈

Am nächsten morgen stellte er fest, dass er keine allergische Reaktionen hatte! Ohne die Medikamente! Er kuschelte mit den Katzen und zeigte weiterhin einfach GAR NICHTS! 

1-2 Wochen später war er sogar mit 5 Katzen in einem Raum! Wieder: nichts! 

Da starteten wir ein Experiment: ich fing an Hunde zu sitten und Patrick steckte jeden Monat seine Nase in einen Hund. Und wir machten brav unsere 2 Darmkuren im Jahr. Eine im Frühling und eine im Herbst. 

Die allergischen Reaktionen wurden zwar immer seltener, aber weg waren sie leider noch nicht. Seine Reaktionen reichten von kribbeln in der Nase, über niesen, juckende Augen, bis zu juckendem Hals (Lymphe), erschwertem Atmen und juckende und geschwollene Stellen auf der Haut bei Kratzern oder Bissen. Trotzdem beharrte Patrick darauf, dass wir uns einen Welpen suchen sollen. Er war überzeugt, dass seine Allergie sich bald vollständig verabschiedet. Gemäß: no risk, no fun. 

Da kam tatsächlich nach der dritten Darmkur extrem kurzfristig ein Welpe daher. Ich überließ Patrick die Entscheidung – er sollte auf seinen Körper hören und in sich hineinspüren. Trotz Reaktionen beim Kennenlernen, war er überzeugt, wir nehmen die Kleine. Mir war bewusst, wie hoch das Risiko auch für die Kleine darstellt. Aber ich habe auf meinen Bauch gehört und vertraut.

Mittlerweile weiß ich durch meine Ausbildung sehr viel über Allergien, insbesondere wenn sie erworben sind, können sie wieder der Geschichte angehören. Und ich stellte ihm eine Ernährung zusammen, sowie unterstützende Maßnahmen für seine Entgiftungsorgane. 

Während ich die kleine Enola (Kurz: Enni) auf dem Arm hielt und Patrick am Steuer saß, verliebte er sich Hals über Kopf. Echt erst dann!!!! 

Und während der Autofahrt musste er weder niesen, noch juckten die Augen. Die liebevoll gebissene Stelle an der Hand war rot und geschwollen, aber nicht juckend. 

Die erste Woche zuhause mit dem Welpen war für Patrick wiederum nicht so schön. Zum Glück war er die Woche über arbeiten. Denn er hatte nach dem Kuscheln juckende Augen, Niesanfälle mit teils sehr leicht erschwertem Atmen. 

Zuhause sollte man sich wohl fühlen und entspannen können! 

Ich hatte die Befürchtung, dass wir Enni abgeben müssen und wollte deswegen auch mit unserem neuen Nachwuchs nicht herausplatzen. 

Wir unterstützten weiter seine Leber (als Entgiftungsorgan), den Histaminabbau (wegen der Immunreaktion), die Muskelentspannung (der Luftröhre), seine Schwermetallausleitung um das Immunsystem zu entlasten (entfernte Amalgamfüllung) – und grundsätzlich seinen Vitalstoffhaushalt inklusive Antioxidanzien (das Immunsystem setzt als Abwehr Radikale frei, Antioxidanzien helfen dabei diese wieder einzufangen und abzubauen). Natürlich neben einer Ernährungsumstellung!!!  

In der zweiten Woche merkte ich nur, wie sehr er mit ihr auf einmal knuddelte ohne danach zu reagieren. Das einzige, was er noch merkte, war der leichte Druck auf der Lunge. Das hat mir große Sorgen bereitet. Ich weiß ja, wie sein Körper zu tun hatte. Daher auch die volle rundum Versorgung mit allen Vitalstoffen und vor allem Antioxidanzien. 

Und jetzt sind wir in der dritten Woche. Ich kann es kaum glauben, aber er zeigt keine Reaktion mehr! Natürlich setzt er weiterhin alle Maßnahmen um. Und ja, er wird damit immer schluderiger und inkonsequenter. Gleichzeitig lässt er sich von Enni im Gesicht abschlabbern und —- zeigt keine Reaktion!!! WAHNSINN! 

Bis auf eine Ausnahme! 

Bei erworbenen Allergien gibt es den Zusammenhang mit Milcheiweissen und einem Leaky-Gut. Wie manche Männer so sind, wollte das auch Patrick nicht wahr haben. Ich bat ihn, sich 3-6 Monate mal ohne Milchprodukte zu ernähren. Damit wir schauen können, wie sein Immunsystem dann reagiert. Und was soll ich sagen???

Er kam vor 2 Tagen zu mir an und ich durfte folgende Worte hören: Ich glaube, du hast Recht! 

Uiuiuiuiui – denn in den letzten 2 Wochen kamen seine allergischen Reaktionen genau 3 Mal wieder. Immer dann, wenn er Milch oder Käse gegessen hat. Danach brauchte der Körper 1-2 Tage um sich wieder zu erholen und seine Allergie klang wieder ab. 

Nun nimmt er keine Milchprodukte mehr zu sich. Naja, seit wir eben die kleine Maus haben. Also seit 3 Wochen. Er möchte seinem Darm die Möglichkeit geben sich zu erholen und zu regenerieren. 

Denn klar ist, dass der Darm das kann! Und dann kann er auch wieder die geliebten Milchprodukte in Maßen essen. In Maßen heißt, 1-2 mal die Woche in einer Mahlzeit 😉 

Erworbene Allergien müssen echt nicht sein. Und hast du das Ziel dir einmal gesetzt, dann kannst du das schaffen. Das geht nicht mit einem großen Verzicht einher. Insbesondere dann nicht, wenn du schnell spürst, wie viel leichter das Leben sein kann. Oder wie bereichernd es ist, frei von Allergien zu sein! 



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